Das Grimme-Institut ist 50 Jahre alt. Mit dieser Seite gehen wir auf eine Zeitreise durch die Jahrzehnte und geben auf anschauliche Weise einen Eindruck davon, welche Entwicklungen im Kontext von Medien & Gesellschaft das Institut in den vergangenen Jahren beobachtet, begleitet, kommentiert und an der einen oder anderen Stelle auch mitgestaltet hat.
Wir wünschen eine (hoffentlich) interessante Lektüre.
P.S.: Alle Quellen & Bildrechte befinden sich am Ende dieser Geschichte.
Das Grimme-Institut und der Grimme-Preis sind ohne Bert Donnepp nicht vorstellbar. Seine früh formulierten Gedanken über die Rolle, die das Fernsehen für die Weiterentwicklung von Bildung spielen sollte, führen in ihrer Konsequenz letztlich sowohl zur Stiftung des Preises als auch zur Gründung des Instituts.
Bert Donnepp zieht im Oktober 1945 nach Marl, wo er von 1946 bis 1948 als Lehrer beim Schulverband tätig ist – und mehr oder weniger unmittelbar beurlaubt wird, um (anfangs noch nebenamtlich) am Aufbau der Volkshochschule Marl mitzuwirken, deren pädagogischer Leiter er bereits im Jahr 1946 wird.
Am 2. Oktober 1947 wird das Lesezimmer der Volkshochschule in einer Baracke an der Barkhausstraße eröffnet.
„Der Lesesaal der Volkshochschule war mit Periodika bald besser bestückt als manches Universitätsinstitut.“ (Q1)
Auch im Kontext des Bildungswerks der Stadt Marl wird Bert Donnepp als Initiator genannt: 1948 beschließt der Rat die Gründung des „Volksbildungswerk der Stadt Marl“. In den folgenden beiden Jahren erfolgt die Sammlung von Buchspenden für den Aufbau einer öffentlichen Bücherei. Am 29. März 1949 wird Bert Donnepp durch den Rat der Stadt einstimmig zum Direktor des Bildungswerks Marl (Volkshochschule, Stadtbücherei, Lesesaal) gewählt. Dieses Amt hat er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1979 inne.
1948 und 1949 gab es Arbeitsgemeinschaften und Informationsgruppen für den Bau eines Hauses für das Bildungswerk.
Die „insel“ wurde am 8. Januar 1955 „als erstes Haus für kommunale Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik“ eingeweiht. (Q2)
Stummfilm zum Bau des Bildungswerks: insel-Archiv Marl.
Die „insel“ – das Institut
Bald darauf beginnt Bert Donnepp, seine Ideen für einen Fernsehpreis zu formulieren und mit Dritten zu diskutieren. „Auf Einladung der Kultusminister-Konferenz Teilnahme [von Bert Donnepp] an einer Tagung vom 16. bis 19. Mai 1960 in Ulm über aktuelle Fragen der Erwachsenenbildung. In dem Arbeitskreis Hörfunk und Fernsehen dieser Tagung entstand der Vorschlag, einen Fernsehpreis der deutschen Volkshochschulen für ein kritisches Fernsehen einzurichten.“ (Q3)
Kurt Meissner erinnert sich in der „grimme“-Sonderausgabe zu 25 Jahren Grimme-Institut: „Er dachte an eine Kooperation zwischen Volkshochschule und Fernsehen, und er sah einen Ansatz dafür in der Stiftung eines Fernsehpreises durch den Deutschen Volkshochschul-Verband. …
Er entwickelte mir seinen Plan, und wir schlossen ein Bündnis. Wir formulierten einen Antrag und seine Begründung.“ (Q4)
Dieser Antrag wird auf der DVV-Mitgliederversammlung angenommen.
1964 tagt die erste Preis-Jury.
Und am 16. Januar 1964 wird der Grimme-Preis zum ersten Mal vergeben – im Rathaus der Stadt Marl.
Sowohl der Preis als auch das Institut selbst sind nach Adolf Grimme benannt. Er wurde 1948 Generaldirektor des NWDR, dessen Sendegebiet sich auf Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin erstreckte.
Seine schwierige Aufgabe bestand darin, eine Verwaltungsstruktur aufzubauen; er selbst verfolgte das Ziel der Einheit und Staatsferne des Senders. Für das Radio- und Fernsehprogramm war nicht Grimme verantwortlich, sondern die Intendanten der einzelnen Funkhäuser. Mit seiner Antrittsrede als Generaldirektor zeigt Grimme indes eine deutliche Haltung zu den Aufgaben des Rundfunks.
Diese Grundgedanken stehen in Verbindung mit den Motiven und Grundwerten, die Anfang der 60er Jahre dazu führten, dass der Deutsche Volkshochschulverband einen Fernsehpreis stiftete, der zum renommiertesten Fernsehpreis der Bundesrepublik wurde.
Übrigens: Vier Jahre nach dem ersten Grimme-Preis gründet sich die Marler Gruppe, die bis heute – mehr als 50 Jahre später – den Preis begleitet und Produktionen mit einer eigenen Auszeichnung ehrt. Bei ihrem Festakt zum 50. Jubiläum (2018) im Institut dabei war auch Anneliese Kutella aus der ersten Marler Gruppe – die noch mit Bert Donnepp gearbeitet hat.
(Ein Artikel zum 50. Jubiläum der Marler Gruppe ist hier zu finden.)
In den Anfangsjahren wird der Grimme-Preis vom Marler Bildungswerk „die insel“ organisiert. Aber: „Der Preis legte das Bildungswerk für mehrere Wochen im Jahr nahezu lahm.“ (Q6) Ab 1971 macht sich Bert Donnepp Gedanken über ein Institut „zur Erforschung der Fernsehwirkung und zur Medienerziehung“ (Q7). 1972 wendet er sich offiziell an den Vorstand des DVV, um für eine Professionalisierung des Preises zu plädieren, im gleichen Jahr im Dezember fasst dieser den Beschluss für die Gründung eines Instituts in Marl.
1973 ist es soweit: Auf Initiative von Bert Donnepp verabschiedet der Vorstand des DVV am 25. September 1973 eine Geschäftsordnung für das Adolf-Grimme-Institut. (Diesen Namen wird das Institut bis 2010 tragen. Dann wird es in Grimme-Institut umbenannt.)
Umgesetzt wird diese mit der Einstellung von Peter von Rüden im Herbst 1973. Er zieht gemeinsam mit der Institutssekretärin Astrid Wiegand „in ein Zimmer im Rathaus der Stadt Marl, gleich links neben dem Eingang“ (Q8).
Die Aufgabe neben der Preisorganisation: die Entwicklung von Modellen für die Zusammenarbeit zwischen Volkshochschulen und Fernsehen und die Organisation von Veranstaltungen zur Qualifizierung der Erwachsenenbildung im Umgang mit Medien.
Die Nullnummer des „agi-report“ erscheint 1975 (ab 1976 regulär) im Projekt „Wissenschaftliche Dienstleistungen“. Damit beginnt die Tradition einer hauseigenen Medienzeitschrift des Instituts, die ungebrochen, aber nie unverändert bis heute gewahrt ist. Ab 1977 erscheint „W & M – Weiterbildung und Medien“ als Beilage im agi-report und wird bereits 1978 im Projekt „Mediendidaktische Handreichungen“ zum Informationsdienst ausgebaut.
Ende 1981 beginnen die Vorarbeiten zu „agiPRESS“, dem Presse- und Informationsdienst des Instituts zum Themenbereich „Bildung und Medien“, der von 1983 bis 1985 Informationen über die „Verwendung von Fernsehsendungen zur Weiterbildung“ bietet. 1985 wird die Zeitschrift „W & M – Weiterbildung und Medien“ durch den monatlichen Informationsdienst „W & M aktuell“ ergänzt, im Oktober wird agiPRESS eingestellt. 1992 erscheint die erste Ausgabe der„agenda – Zeitschrift für Medien, Bildung, Kultur“ und löst „W & M“ ab.
Im gleichen Jahr wird das erste „Jahrbuch Fernsehen“ veröffentlicht – keine Zeitschrift, aber ebenfalls ein Instrument zur Beobachtung und Kommentierung des je aktuellen Fernsehjahres. Ab 1998 heißt die Medienzeitschrift des Instituts dann „grimme“ – erst im Kontext des Grimme-Preises, ab 2008 auch zum Grimme Online Award.
Das erste Medienverbundprojekt des Instituts heißt „Soziales Lernen im Medienverbund“. Medienverbundprojekte spielen besonders in den Anfangsjahren des Instituts eine wesentliche Rolle, handelt es sich hierbei doch um eine direkte Verknüpfung von Rundfunkangeboten und der Erarbeitung von Begleitmaterialien und didaktischen Konzepten für ihren Einsatz in der Erwachsenenbildung.
Die Bandbreite der bearbeiteten Themen umfasst Projekte wie „Kindsein ist kein Kinderspiel“, „Un-Ruhestand / Altenbildung im Medienverbund“, „Was tun mit der Zeit?“,„Umwelt und Entwicklung“, „Alphabetisierung im Medienverbund“ und eine lange Liste anderer Bereiche. Daneben gibt es seit den Anfangsjahren auch die Beschäftigung in der Erwachsenenbildung mit den Möglichkeiten der Medien selbst.
Medienpädagogisches Training (1979) ist nur ein Beispiel für diese Angebote. Auch die berufliche Qualifizierung spielt eine Rolle: wie etwa in den 90er Jahren mit dem Projekt „On Air - Mehr Farbe in die Medien“. Mit diesem absolvieren 20 Frauen mit Migrationshintergrund ein journalistisches Training im Institut und volontieren anschließend in Sendeanstalten - nicht zuletzt deshalb, um die Diversität in den Medien, vor und hinter der Kamera, zu einem recht frühen Zeitpunkt voranzutreiben.
Übrigens: Auch die Briefköpfe in dieser Zeit verdeutlichen die verschiedenen Stationen des Instituts. Einige Beispiele für sich wandelnde Logos, aber auch Adressen haben wir in dieser Galerie abgebildet.
Bert Donnepp fühlte sich dem Institut und seinem Fernsehpreis noch lange verbunden. So war er auch nach seiner Pensionierung im Jahr 1979 noch bis 1985 Sprecher der Wettbewerbsleitung und Vorsitzender des Kuratoriums der Grimme-Preis-Wettbewerbe.
Mehr zur Bedeutung von Bert Donnepp im Artikel „Bert Donnepp und der Grimme-Preis“ von Sibylle Backmann & Thomas Tekster. (Q9, ab S. 59)
Und: Unsere Kollegin Monika Elias hat das Leben und Wirken von Bert Donnepp im Comic auf der linken Seite zusammengefasst.
Übrigens: Das Bert-Donnepp-Plakat im Hintergrund wurde von Fari Shams und Arne Schmitt gestaltet. In diesem Text reden sie über die Bedeutungsebenen ihres Werks und darüber, „dass Donnepp die damaligen Medien, vor allem die Zeitung, schon so benutzt hat, wie man heute Twitter und Facebook benutzt. Er hat jede Tätigkeit der insel kommentiert bzw. versucht, sie als Meldung zu platzieren, so dass die insel immer im Gespräch blieb“ (Q11).
Mehrere Jubiläen begleiten das Grimme-Jahrzehnt, etwa der 20. Todestag von Adolf Grimme im Jahr 1983: Die Fernsehaufzeichnung einer Gedenkveranstaltung von NDR, WDR und Grimme-Institut wird in vielen Dritten Programmen ausgestrahlt – zusammen mit Heinrich Breloers Dokumentarfilm „In Memoriam: Adolf Grimme“.
Gemeinsam mit dem NDR wird eine Ausstellung anlässlich des Todestages und auch des zehnjährigen Bestehens des Instituts organisiert. 1989 wäre Adolf Grimme hundert Jahre alt geworden – und der Grimme-Preis wird zum 25. Mal verliehen. In diesem Jahrzehnt gibt es zwei Institutsleiter: Hans Janke tritt sein Amt 1983 an, Dr. Lutz Hachmeister übernimmt 1989.
Der Grimme-Preis wird traditionell durch ein jährliches Plakat illustriert.
Neben die Arbeiten von teils sehr renommierten Grafiker(inne)n und anderen Künstler(inne)n tritt 1982 erstmals ein studentischer Plakatwettbewerb für den Grimme-Preis.
Diese Idee wurde mehrfach wieder aufgegriffen, zuletzt im Jahr 1999.
Der „Verein der Freunde des Adolf Grimme Preises“ gründet sich (1988) und ernennt Bert Donnepp zum Ehrenvorsitzenden. Im Jahr 1991 verleiht der Verein den ersten von ihm gestifteten Deutschen Preis für Medienpublizistik. 1995 stirbt Bert Donnepp. Ihm zu Ehren beschließt man am 22. März 1996, den Preis in „Bert-Donnepp-Preis – Deutscher Preis für Medienpublizistik“ umzubenennen.
Mit dem Marler Fernsehforum, dem Rahmenprogramm zum Grimme-Preis, und „Grimme-Preis unterwegs“ gibt es bereits in den 70er Jahren Veranstaltungsreihen des Instituts. In den 80ern allerdings werden diverse Formate geschaffen, die teilweise über Jahrzehnte hinweg eine bedeutende Rolle im Grimme-Kalender einnehmen sollten.
1980 findet die öffentliche Vorführung des gesamten Wettbewerbskontingents der „Allgemeinen Programme“ (traditionell zur Begleitung der Juryarbeit) erstmals als „Marler Fernseh-Festival“ in den Räumen der „insel“ im Einkaufszentrum Marler Stern statt; ab 1983 dann im Rathaus und ab 1987 unter dem Namen Marler Fernsehwoche.
Nach achtjähriger Pause gibt es ab 1987 wieder die Hörfunkgespräche des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik, ab dann als gemeinsame Veranstaltung mit dem Institut, das diese Reihe bis 2016 mitorganisieren und ab 2017 mit dem jährlichen RadioNetzwerkTag fortführen sollte.
Die Veranstaltungsreihe „Marler Tage der Medienkultur“ wird bis zum Jahr 2013 Fachreferent(inn)en und Fachpublikum nach Marl bringen.
Den Auftakt macht am 2. & 3. November 1989 das Thema „Der Fall Barschel in den Medien 1987 – 1989“.
Die letzte Veranstaltung im Jahr 2013 befasst sich mit Auslandsberichterstattung.
Beim Bergfest des Grimme-Preises geht es ab den 90er Jahren um den Austausch zwischen Jurymitgliedern, Fernsehmacher(inne)n und Nominierten.
Der Bert-Donnepp-Preis wird traditionell in diesem Rahmen verliehen.
Und auch eine Podiumsdiskussion zu aktuellen Themen steht alljährlich im Programm.
Seit 2008 gibt es die Veranstaltungsreihe „Grimme trifft die Branche“, in der es ebenfalls um einen Austausch mit der Fernsehbranche geht – in den vergangenen Jahren hat sich die Veranstaltung unter dem Titel „Grimme trifft …“ mit einer Reihe sehr unterschiedlicher Schwerpunkte inhaltlich geöffnet.
In den 90er Jahren muss sich das Institut verändern – und bleibt doch im Wesentlichen seinen Werten und Zielen verpflichtet. Es sieht sich konfrontiert mit Entwicklungen in einem „Mediensystem“, das mehr und mehr dem „ökonomischen Kalkül“ unterworfen und in ein „internationales Marktgeschehen“ eingebunden ist. (Q12)
Zu den unternehmerischen Akteuren wahrt das Institut Distanz und beharrt auch in einer Zeit, in der neue „interessengerichtete“ Fernsehpreise (Q14) entstehen, auf den bewährten und geschätzten Prinzipien der Unabhängigkeit und Qualität. Man diskutiert über das „Kommerzfernsehen“ – durchaus kontrovers und insbesondere über die neuen Unterhaltungsformaten.
Dem Internationalen wendet man sich mit Interesse zu – 1991 etwa mit der ersten Internationalen Fernsehkonferenz beim Medienforum NRW, die ab dem Folgejahr als Cologne Conference weitergeführt wird, oder der Preis-Statutenänderung, mit der Produktionen von arte und 3sat zum Wettbewerb zugelassen werden, auch wenn der nationale Partner nicht direkt beteiligt war, sowie einer Reihe von Projekten mit Europa- oder Eine-Welt-Themen.
Das Selbstverständnis als Forum der Kommunikation in der Mediengesellschaft wird verdeutlicht.
Mit dem Aufkommen der damals „neuen“ Medien schieben sich die Begriffe Medienbildung / Medienkompetenz in die Institutsplanungen. Waren bislang überwiegend Einrichtungen der (Erwachsenen-)Bildung im Fokus, denen Wissen und Fertigkeiten mithilfe von Medien vermittelt wurden, gibt es nun Projekte, die sich der Medienbildung und Medienpädagogik selbst verschreiben. „‚Medienkompetenzvermittlung‘ und ‚lebenslanges Lernen‘ waren die Schlagworte, unter denen sich das Referat Bildung Ende der 1990er Jahre ausrichtete.“ (Q16, Medienbildungshub, Artikelserie 50 Jahre Bildung!)
Unsere Medien, unsere Republik
Die Weiterentwicklung des Bildungsbereichs nahm bereits ein Jahr zuvor, 1989, ihren Anfang. Mit dem Projekt „Unsere Medien, unsere Republik“ entstehen eine Heftreihe zu Schlüsseldaten der Mediengeschichte, eine vierteilige Fernsehserie und die Durchführung und Dokumentation von Zeitzeugen-Hearings.
Weitere frühe Beispiele: der Medienpädagogische Atlas (1997, damals noch als Buch mit CD-ROM erschienen) oder Projekte zum netzbasierten oder interaktiven Lernen. Medienpädagogische Materialien zu Talkshows (ab 2000) oder „schlagzeilen – Materialien zur Boulevardberichterstattung“ (ab 2005) sind für den Einsatz im Unterricht konzipiert, das Internet-ABC unterstützt den Medienkompetenzerwerb von Kindern, Eltern, Lehrpersonal.
2001 wird die „Bildbox für Millionen“ zur Fernsehgeschichte der Bundesrepublik bearbeitet. Die Zielgruppe der Eltern rückt mit der „Initiative Eltern + Medien“ (ab 2007) in den Mittelpunkt. „Tele-Visionen“, eine CD zur Geschichte des ost- und westdeutschen Fernsehens ist ab 2011 erhältlich. Zu Medienscouts werden Schülerinnen und Schüler ab 2012 im gleichnamigen Projekt ausgebildet.
Und Grimme Game wirft einen Blick auf die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung von Computerspielen und die Rolle, die sie auch in der Medienbildung spielen können.
Das Forschungsprojekt „Ganztag-digital“, an dem das Institut beteiligt ist, befasst sich ab 2019 für drei Jahre mit Prozessen der Medienbildung in Schulen der Sekundarstufe I. Und der Medienbildungshub als Plattform zu Medienbildungsthemen ist ab 2022 online. Hier findet sich auch der Mehrteiler zu „50 Jahre Bildung!“.
Auch der Bereich Aus- und Weiterbildung differenziert sich aus: In den 90ern entstehen zunehmend Angebote für die Qualifizierung der Medienbranche. Nachdem es bereits zu Anfang des Jahrzehnts Überlegungen gab, welche Rolle das Institut bei der beruflichen Qualifizierung von Beschäftigten der Medienbranche spielen könnte, wird daraus 1996 die Grimme-Akademie.
Aus den allerersten Angeboten, die Auftraggeber wie WDR, ZDF, VIVA TV und Super RTL wahrgenommen haben, ist im Laufe der Jahre eine umfangreiche Palette geworden:
Neben den Seminarreihen „Qualifizierung kompakt“, den Inhouse-Seminaren, dem Medienjournalismus-Seminar oder für bestimmte Zielgruppen entwickelten Inhalten ist die Akademie immer wieder Initiator oder Partner von Projekten und Veranstaltungen, die sich Themen wie Inklusion, Diversität und Medienethik annehmen oder auf übergeordneter Ebene gesellschaftlich relevante (Medien-)Phänomene wie etwa Desinformation, Hate Speech, Fake News oder Verschwörungserzählungen, Inklusion oder Integration adressieren.
Am EU-Projekt BRICkS – Building Respect on the Internet by Combating Hate Speech (November 2014 – Dezember 2016) ist die Grimme-Akademie ebenfalls beteiligt.
Aus den von der Akademie mitorganisierten Frankfurter Hörfunkgesprächen wird 2017 der RadioNetzwerkTag. 2018 beginnt die Arbeit an den Modulboxen und Kurskonzepten „Politische Medienbildung für Jugendliche“ für den DVV mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten. Seit Anfang 2022 ist die Webvideoreihe „Akademie fragt nach | Verschwörungserzählungen“ online und die Arbeit am Projekt „DINA – Digitale Informations- und Nachrichtenkompetenz aktivieren“ beginnt.
Ab 1995 ist Hans Paukens der neue Leiter. Im gleichen Jahr stirbt Bert Donnepp. 1996 hat das Institut seine erste Website und 1997 wird es in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt. Gesellschafter sind neben dem DVV die Stadt Marl, WDR, ZDF und die Landesanstalt für Rundfunk NRW.
„Das Internet“ mit allem, was dazu gehört, nimmt in den 2000er Jahren einen größer werdenden Raum im Institut ein.
Dies führt unter anderem dazu, dass neben das vorher das Denken und Arbeiten beherrschende Medium „Rundfunk“ ein weiteres, neues Medium tritt, das sich nicht mehr nach den altvertrauten Bedingungen bearbeiten, vermitteln und bewerten lässt.
Genau in diesen Kontext passt der Grimme Online Award, zweifellos die Innovation der 2000er Jahre.
Bei der Konzeption in mehreren Workshops wird unter anderem darüber diskutiert, ob nur Online-Angebote mit Rundfunkbezug in den Wettbewerb aufgenommen werden sollten – um eine direkte Linie vom Grimme-Preis zu ziehen –, oder ob das neue Medium schlicht neue Beurteilungskompetenzen erfordert, um ihm gerecht zu werden.
Schließlich einigt man sich darauf, dass der Preis vergeben werden soll an „Onlineangebote mit Rundfunk- bzw. Programmbezug“, an solche, die „zur Förderung von Medienkompetenz maßgeblich beitragen“, sowie an solche, die besonders innovativ im Bereich Bildung und Wissen sind.
Aus dem ursprünglich in der Diskussion genannten „Adolf Grimme Preis Online ‚Bildung und Wissen‘“ wird der Grimme Online Award, verliehen werden die Grimme Online Awards TV, Web TV und Medienkompetenz und mit den Ergebnissen des ersten Wettbewerbsjahrs ist man sehr zufrieden.
Preisträger in diesem ersten Jahr waren unter anderem die Online-Redaktionen von n-tv, MTV und der Harald Schmidt Show, politik-digital und Kidsville. Das allerdings war nur der Anfang. Dem Medium (den Medien?) selbst geschuldet unterzieht sich der Grimme Online Award in den folgenden mehr als 20 Jahren einer stetigen Anpassung und beweist bis heute oft genug ein Gespür dafür, was kommt.
Preisvergabe an Raul Krauthausen. #GOA18
Institutsleiter in diesem Jahrzehnt sind Bernd Gäbler (ab 2001) und Uwe Kammann (ab 2005). Und die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen (heute: Film- und Medienstiftung NRW) wird Gesellschafter des Instituts.
Das Haus wird vom Architekten Prof. Dr. Spital-Frenking den Denkmalschutz- bestimmungen entsprechend aufwendig saniert und trägt seit einem Ratsbeschluss im Jahr 2004 den Namen „Bert Donnepp Haus“.
Marler Bürgerinnen und Bürger können das Institut am 21. Mai 2005 an einem Tag der offenen Tür besichtigen. 2009 wird das Ge- bäude für den „Westfälischen Denkmalpreis für vorbildliche Restaurierungen“ nominiert (mehr darüber in der Meldung der Stadt Marl).
2010 ist das Jahr der Fusion mit dem ecmc, dem ebenfalls in Marl ansässigen Europäischen Zentrum für Medienkompetenz. Die Kolleginnen und Kollegen bringen eine ganze Reihe an Projekten und Formaten ins Haus, die teils Erweiterungen und Vertiefung für bereits im Institut bearbeitete Themenfelder darstellen, teils neue Aspekte und Formate beleuchten.
… gehören unter anderem die Veranstaltungsreihen Medienfrauen NRW (bis 2019), Social Community Day (bis 2020) und der bis heute regelmäßig stattfindende Tag der Medienkompetenz; Projekte wie mekonet (bis Ende 2013) und NRW denkt nach(haltig) (bis 2015); die Broschürenreihe „Im Blickpunkt“ (bis 2018) und die Schriftenreihe Medienkompetenz, die unter dem Namen Schriftenreihe zur digitalen Gesellschaft NRW bis heute weitergeführt wird.
Seit 2010, dem Jahr der ersten Verleihung, verantwortet das Grimme-Institut die Arbeit der Auswahlgremien des Deutschen Radiopreises. Diese Auszeichnung der Hörfunkprogramme von ARD, Deutschlandradio und den privaten Radiosendern in Deutschland wird jährlich in Kategorien wie Informationsformat, Reportage, Comedy, Moderation, Interview und anderen vergeben.
Ebenfalls im Jahr 2010 startet das EU-Projekt „DeTALES – Digital Education Through Adult Learners“ (Dezember 2010 – Dezember 2012). Damit nimmt im Institut eine mehrjährige Beschäftigung mit der Methode des Digital Storytelling ihren Anfang.
Es folgen das ebenfalls von der EU geförderte Projekt „KVALUES – Key competences: Validating Adult Learners`edUcational ExperienceS” (Januar 2013 – November 2014), eine Reihe von Qualifizierungsworkshops für diverse Zielgruppen sowie die Zusammenarbeit mit dem Global Media Forum, in dessen Rahmen von 2013 bis 2017 Workshops für internationale Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie zentrale Präsentationen in GMF-Sessions stattfinden.
Auch das für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführte Projekt „Mobile Learning für jemenitische Sicherheitskräfte“ (2014) basiert auf Digital Storytelling.
Mit der Fusion ändert das Institut seinen Namen: Aus dem Adolf-Grimme-Institut wird 2010 das Grimme-Institut. Das Land Nordrhein–Westfalen wird Gesellschafter und ab 2014 erhält das Institut eine institutionelle Förderung des Landes.
Im gleichen Jahr wird die Juristin Dr. Frauke Gerlach – als erste Frau, übrigens ... - zur neuen Direktorin gewählt.
Der Bereich Grimme Forschung wird gegründet und bündelt Aktivitäten des Instituts im Bereich der wissenschaftlichen Beobachtung, Analyse und Bewertung von Entwicklungen in der medialen und digitalen Welt. Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt hierbei auf Big Data.
Am 20. November 2014 wird die Grimme-Forschungskolleg gGmbH mit der Universität zu Köln gegründet. Der offizielle Festakt mit anschließender Fachtagung „Mehr – Medien: Programm 2020“ findet knapp zwei Jahre später im Kölner Rhein-Energie-Stadion statt.
Beispiele für eigene oder gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Uni durchgeführte Forschungsprojekte sind das Grimme-Preis-Archiv, Fernsehen und Qualität, Deutsches Internet Institut, Musikalische Praxen und virtuelle Räume, Super-Scoring?, Produktionsforschung zu Film und Fernsehen, Big Data Literacy, Fragmentierte Öffentlichkeit, TV-Qualitätspreise im Vergleich, Doing (Public) Web History: 20 Jahre Grimme Online Award – und viele andere mehr.
2022 findet der erste Wissenschaftskongress des Forschungskollegs unter dem Titel „Medienqualität? Ausgezeichnet, ausgehandelt, ausgerechnet“ statt, bei dem die vielfach komplexen Beziehungen zwischen Medien und Qualitätsfragen in den Mittelpunkt gestellt werden.
Das Video rechts ist ein annähernd dreistündiger Mitschnitt des Programms.
Im Kongress ging es in Vorträgen und Werkstätten
Die Erschließung des Grimme-Preis-Archivs nimmt ebenfalls als Projekt des Grimme-Forschungskollegs seinen Anfang. 2017 wird das Schriftgut des Grimme-Preis-Archivs als „archivfähig & archivwürdig“ beurteilt. 2019 wird das Grimme-Preis-Archiv der mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten Produktionen in der Mediathek Fernsehen der Kinemathek Berlin eröffnet und der Forschung zugänglich gemacht.
Lucia Eskes und Thomas Tekster beschreiben die Anfänge der Archivarbeit in ihrem Beitrag „Die Anfänge des Grimme-Preises. Ein Spezialarchiv im Aufbau“ in der Publikation „Medienqualität. Diskurse aus dem Grimme-Institut zu Fernsehen, Internet und Radio“. (Q20)
Nach Abschluss eines Depositalvertrags mit dem LWL-Archivamt für Westfalen im gleichen Jahr zieht das Archiv 2021 nach Münster.
Und der Antrag zur Erschließung der Grimme-Preis-Bestände sowie des Nachlasses von Prof. Dr. Bert Donnepp wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt.
Unser Grimme-Preis-Archivar, unsere Grimme-Preis-Archivarin in Münster beginnen mit der Arbeit.
2014 wird der Grimme-Preis zum 50. Mal verliehen. Uwe Kammann, der damalige Institutsdirektor, sagt in seiner Jubiläumsbilanz über den Grimme-Preis, dass, ...
Grimme-Preis 2014 - und ein paar folgende ...
Im November 2014 beteiligt sich das Institut zum ersten Mal am Abrahamsfest, mit der Veranstaltung „Auf der Flucht. Mediale Dramatisierung und die Bilder in unseren Köpfen“.
Im September 2015 wird das Statut für den Grimme-Preis grundlegend reformiert: Eine vierte Kategorie „Kinder & Jugend“ wird eingeführt und ab sofort sind Produktionen zur Wettbewerbsteilnahme berechtigt, die über technische Verbreitungswege wie Mediatheken, Streamingdienste oder Video-on-Demand veröffentlicht werden (mehr in der Pressemeldung).
2016 gründet sich das Center for Advanced Internet Studies (CAIS), an dem das Institut als Gesellschafter beteiligt ist. Ebenfalls 2016 ist das Institut Teil eines nordrhein-westfälischen Konsortiums zur Bewerbung um den Aufbau eines Deutschen Internet-Instituts, ausgeschrieben 2015 vom BMBF. Aus dieser Bewerbungsphase ging 2017 das CAIS als Institut für Digitalisierungsforschung hervor, zu dessen Gründungsgesellschaftern das Grimme-Institut zählt.
2016 wird die Grimme-Website neugestaltet.
Der Grimme-Preis erhält 2017 ein neues Bühnenbild. Und im Dezember findet der erste RadioNetzwerkTag statt.
Seit 2018 gibt es den Wettbewerb „NRW-Pressefoto des Jahres“ – das Institut ist Teil der Jury.
2016 geht das Grimme Lab online – mit einem Dossier zu Geflüchteten. Im Laufe der Jahre kommen Beitrage hinzu, die sich mit Frauen & Medien befassen, mit Wahlen, Demokratie und Journalismus, mit Rechtspopulismus & Medien, mit virtuellem Gedenken, mit Wissenschaftsjournalismus und Wissenschaftskommunikation und einigem anderen mehr.
Der Beginn dieses Jahrzehnts ist auch im Grimme-Institut geprägt von den Veränderungen, die uns die Pandemie beschert. Im Rückblick auf diese nicht allzu weit zurückliegende Vergangenheit können wir zu unserer Zufriedenheit (und nicht geringen Überraschung) sagen: Das haben wir gut hinbekommen. Einen Eindruck der Fülle dessen, was wir zwischen 2020 und 2022 gemacht haben, kann man in unserem Grimme-Jahrbuch erhalten: Knapp 170 Seiten brauchten wir, um unsere Projekte und Veranstaltungen, Publikationen und Qualifizierungen in dieser Zeit abzubilden.
Improvisieren müssen wir dennoch an der ein oder anderen Stelle: Während die Fachtagung „Was gibt’s zu lachen?“ im Februar und die Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Grimme-Preis-Gewinner(innen) im März gerade eben noch jeweils vor Ort und mit Gästen durchgeführt werden können, werden im April bereits die Nominierungen für den Grimme Online Award (und später die Preisverleihung) gestreamt.
Die festliche Verleihung der Grimme-Preise wird 2020 durch eine Reportage zu den Gewinnerinnen und Gewinnern ersetzt; im Folgejahr wird mit deutlich weniger Gästen als sonst gefeiert.
Auch Veranstaltungen wie der Tag der Medienkompetenz (2020 unter dem Titel: „A Better Tomorrow! – Visionen für eine digitalisierte Gesellschaft“) oder der Social Community Day, die Projektworkshops zu den Forschungsprojekten „Mediale Stimmen“ und „Making, Fabbing, Hacking II“ sowie der RadioNetzwerkTag werden überwiegend digital angeboten.
2020 erscheinen die Publikationen „Musikalische Praxen und virtuelle Räume“ und „Medienqualität. Diskurse aus dem Grimme-Institut zu Fernsehen, Internet und Radio“; 2021 & 2022 folgen „Super-Scoring?“ und „Mediale Stimmentwürfe – Perspectives of Media Voice Designs “.
Im September 2020 findet der mittlerweile achte Tag der Medienkompetenz im Landtag NRW statt. Auch bei dieser Veranstaltung gibt es pandemiebedingt kein Publikum, die Veranstaltung wird im Livestream aus dem Landtag NRW übertragen.
In sieben Foren, Diskussionen und einem Town Hall Meeting mit Vertreter(inne)n der Landespolitik geht es unter dem Titel „A Better Tomorrow! – Visionen für eine digitalisierte Gesellschaft“ um die (politische) Gestaltung des digitalen Umbruchs und um die Frage, welchen Beitrag auch Einzelne „zu einer menschlichen Gesellschaft“ leisten können:
Das Projekt „#meinfernsehen2021“ wird im Jahr 2020 initiiert. Gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Düsseldorfer Instituts für Internet und Demokratie bieten wir eine Plattform zur Online-Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger auf, die anhand ausgewählter (und im Prozess durch Rückmeldung weiterentwickelter) Fragen ihre Kritik an und ihre Wünsche für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk formulieren.
Die Ergebnisse werden wissenschaftlich aufbereitet und im Mai 2021 mit Journalist(inn)en, Senderverantwortlichen, Filmschaffenden und anderen mehr diskutiert, mit Schwerpunkten wie „Politische Ausgewogenheit & Neutralität“, „Wie werden Realitäten im ÖRR abgebildet – regional & fiktional?“ sowie „Die Zukunft des Fernsehens“. Die Publikation „#meinfernsehen2021. Bürgerbeteiligung: Wahrnehmungen, Erwartungen und Vorschläge zur Zukunft öffentlich-rechtlicher Medienangebote“, die die Erkenntnisse aufgreift und ergänzt, erscheint im Jahr 2022.
Im Oktober 2021 führt das Grimme-Institut die Veranstaltung „Rechtspopulismus & die Verantwortung der Medien“ durch. Ein Dutzend Referentinnen und Referenten diskutiert: über die Situation, in der sich die öffentliche Diskussion derzeit bewegt, über die Art, in der die Presse auf Rechtspopulismus reagiert,und über die Bedingungen, unter denen sie arbeitet, über Maßnahmen zur Verbesserung des gesellschaftlichen Diskurses und einiges andere mehr.
Vorausgegangen waren eine Veranstaltung in Leipzig zu einem ähnlichen Thema (Oktober 2019) sowie ein ausführliches Dossier im Grimme Lab. Ihren vorläufigen Abschluss findet unsere Auseinandersetzung hiermit in der Gesprächsreihe mit Georg Restle, der unter anderem mit medienpolitischen Sprecher(inne)n des Landtags NRW über die Ergebnisse der Veranstaltung spricht.
GOA talks löst den Social Community Day ab 2021 ab. Bei diesem hatten wir bereits in den Jahren zuvor sehr eng mit dem Grimme Online Award kooperiert.
Nun wird dies offiziell das Talkformat des #GOA, mit dem wir Themen aufgreifen, die sich als besonders relevant im aktuellen Preisjahr erwiesen haben.
2021 ist der Titel: „Hinsehen. Und darüber reden“. Nominierte und Preisträger(inne)n des Grimme Online Award sprechen über ihre Arbeiten, die alle den Blick dorthin richten, wo sonst die mediale Aufmerksamkeit fehlt. Die gefährliche Wirkung von Rassismus, Antisemitismus oder Homophobie wird dabei genauso diskutiert wie Erinnerungskultur.
2022 folgt: „Neue Erzählformate im Netz: Geschichte & Zeitgeschichte“
Weitere Highlights der vergangenen drei Jahre sind die Webvideo-Reihe „Akademie fragt nach“ zu Verschwörungserzählungen; das Projekt „DINA – Digitale Informations- und Nachrichtenkompetenz aktivieren“, der Medienbildungshub, die Veranstaltung „Vom Wert der Unterhaltung“ und anderes mehr. All dies ist ausführlich beschrieben in unserem Grimme-Jahrbuch 2020 - 2022.
Seit Anfang 2023 produzieren wir gemeinsam mit dem Fachdienst epd medien den Podcast „Läuft“. Dieser ist als Programmschau konzipiert und nimmt in Seh- und Hörtipps aktuelle Fernseh-, Radio- und Streaming-Produktionen, Podcasts und besondere Webangebote in den Blick.
Auch Preisentscheidungen und weiterführende medienpolitische Debatten sind Gegenstand der „Läuft“-Folgen. In Gesprächen mit Kolleginnen und Experten untersuchen epd medien und Grimme-Institut zudem die Rahmenbedingungen, unter denen Qualität entstehen kann.
Im Jahr 2023 wird das Grimme-Institut 50 Jahre alt. Wir widmen uns diesem Geburtstag mit einer Festschrift und einem Festakt im Landtag, mit einem Tag der offenen Tür für (Marler) Bürgerinnen und Bürger, mit weiteren Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Damit werden die Geschichte, das Profil und die Struktur des Grimme-Instituts in vielfältiger Weise und aus verschiedenen Perspektiven dokumentiert. Dies zeigt, wie das Grimme-Institut das wurde, was es heute ist und in Zukunft sein könnte.
In den fünf Dekaden seines Bestehens hat sich das Institut stetig weiterentwickelt und verändert. Die Notwendigkeit, den tiefgreifenden Wandel der Medien sowie die Ausdifferenzierung von Öffentlichkeiten zu erfassen und in die Instituts-DNA zu integrieren, wird noch herausfordernder als die Bemühungen gestern und heute. Auch wenn wir aktuell noch nicht wissen, wie die Welt in den kommenden Jahrzehnten kommunizieren wird, so vertraue ich darauf, dass das Grimme-Institut auch dann noch für den unabhängigen, werteorientierten und wissensbasierten Diskurs über die Qualität von Medien stehen wird. Darin liegt das kulturelle Kapital der Institution, die wir in diesem Jahr feiern.
Ihre Frauke Gerlach
Sibylle Backmann (Grimme-Preis-Archiv): Recherche, Beratung, Material
Monika Elias: Gestaltung und Zeichnungen
Georg Jorczyk: Beratung und Gestaltung, Fotos und Grafikmaterial
Jan Richert: Konzept und technische Umsetzung
Sven Schlüter: Gestaltung
Annette Schneider: Konzept, Umsetzung, Redaktion
Thomas Tekster (Grimme-Preis-Archiv): Recherche, Beratung, Material
Elisabeth Turowski: Beratung und Material, Interview Astrid Wiegand
Julia Wilms: redaktionelle Mitarbeit
Lisa Wolf: Gestaltung und Material
… und das Grimme-Team für Zulieferungen aller Art.
Q1: Lutz Hachmeister (Hrsg.): Das Fernsehen und sein Preis. Materialien zur Geschichte des Adolf-Grimme-Preises 1973 – 1993. Bad Heilbrunn 1994, S. 24. Online beim Deutschen Institut für Erwachsenenbildung.
Q2: Hachmeister, S. 182.
Q3: Hachmeister, S. 185.
Q4: 25 Jahre A. Grimme Institut. Sonderausgabe der Zeitschrift grimme zum 25jährigen Jubiläum de Adolf Grimme Instituts. 21. Jahrgang 1998, S. 8.
Q5: Hachmeister, S. 185.
Q6: Hachmeister, S. 25.
Q7: Hachmeister, S. 26.
Q8: Magazin 25 Jahre Grimme Institut, S. 41.
Q9: Sibylle Backmann & Thomas Tekster: „Bert Donnepp und der Grimme-Preis.“ In: Archivpflege in Westfalen-Lippe / Heft 98 (2023), ab Seite 59. Online hier.
Q10: Thomas Tekster: Ein Kämpfer in Marl. Zur Aktualität des Werkes von Bert Donnepp. In: 50 Jahre Grimme-Institut 2023.
Q11: Fari Shams und Arne Schmitt: Text zu „Bedeutungsebenen des Plakats“. Verlinkt hier.
Q12: Magazin 25 Jahre Grimme Institut, S. 6.
Q13: Magazin 25 Jahre Grimme Institut, S. 60.
Q14: Magazin 25 Jahre Grimme Institut, S. 6.
Q15: Magazin 25 Jahre Grimme Institut, S. 7.
Q16: Artikelserie 50 Jahre Bildung! / Medienbildungshub.
Q17: Petra L. Schmitz: Marler Einsichten. In: 50 Jahre Grimme-Institut 2023.
Q18: Der erste Grimme Online Award 2001 / Fazit und Ausblick vom 12. September 2001.
Q19: Kai Heddergott, grimme 2020 – Preispublikation zum Grimme Online Award, S. 14. Online unter grimme 2020
Q20: Lucia Eskes und Thomas Tekster: Die Anfänge des Grimme-Preises. Ein Spezialarchiv im Aufbau. In: Frauke Gerlach (Hg.): Medienqualität. Diskurse aus dem Grimme-Institut zu Fernsehen, Internet und Radio. Bielefeld: Transcript Verlag 2020, S. 91-102. / Frauke Gerlach (Hg.): Medienqualität. Diskurse aus dem Grimme-Institut zu Fernsehen, Internet und Radio. Bielefeld: Transcript Verlag, 7/2020.
Q21: Uwe Kammann: Der Traum vom Sehen. In: grimme 2014 - Preispublikation zum Grimme-Preis, S. 7. Verlinkt hier.
Q22: Uwe Kammann: Der Traum vom Sehen. In: grimme 2014 - Preispublikation zum Grimme-Preis, S. 7. Verlinkt hier.
Q23: Website von „Tag der Medienkompetenz NRW“, Über den TdM.
Die Jahre 1945 bis 1964
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